Alle Klagen über eine Informationsflut. Dabei ist für die meisten das Wegwerfen von Informationen eine wahre Herausforderung. Schließlich war man glücklich als man diese irgendwo gefunden hat. So hütet man diesen Wissensschatz in Form von eingestaubten Zeitschriftenstapeln und überquellenden Ablagefächern mit besonders viel Hingabe.

Machen Sie sich bewusst: Die Zeiten, in denen Herolde die einzigen Nachrichtenüberbringer waren, sind vorbei. Man kann jederzeit  jede beliebige Information neu beschaffen – wenn man sie braucht. Denn das ist der Knackpunkt. Die Informationen, welche genau in diesem unangetasteten Zeitungsstapel schlummern, sind für Sie gerade nicht relevant. Sie zweifeln? Gut, hier der kleine Test. Sagen Sie aus dem Stegreif, welche Artikel in dem großen Zeitungshaufen liegen, die Sie unbedingt lesen wollten?

Mit Sicherheit konnten Sie kein halbes Dutzend Themen mehr nennen. Fühlen Sie sich deshalb uninformiert? Garantiert nicht. Haben Sie jedoch ein chronisch schlechtes Gewissen, sobald Sie diesen Stapel erblicken? Bestimmt!  Zeit, um Konsequenzen zu ziehen. Werden Sie vom Ableger zum Informationsträger! Jetzt geht es an das Abtragen Ihrer Berge von ungelesenen Fachartikeln, Internetausdrucken und Illustrierten. Widmen Sie sich, egal ob im Büro oder Zuhause, Ihrem unbearbeiteten Informationsstapel. Nehmen Sie sich 30 Minuten Zeit, um sich an Ihren meterhohen Zeitungsberg zu machen.

 

Die Methode:

Tragen Sie alle Informationen zusammen, die in den verschiedenen Ecken von Wohnung und Büro zu finden sind. Stellen Sie einen großen leeren Karton für das Altpapier dazu.

Legen Sie fünf Klarsichthüllen bereit. Außerdem brauchen Sie eine Registermappe mit 31 nummerierten Fächern – für jeden Tag eines.

Nun stellen Sie sich ganz ehrlich die Frage: Was ist Ihnen für ihr persönliches und berufliches Fortkommen wichtig? Zu welchem Thema brauchen Sie JETZT Informationen.

Legen Sie dazu fünf Projektbereiche fest. Davon sollte ein Projekt „Geschäftliches“( im weitesten Sinne) sein. Dazu gehören Ihre täglich anfallende Post, ungeöffnete Rechnungen, das unbeantwortete Versicherungsschreiben oder aber die längst überfällige Kündigung des Vereinsmitgliedsbeitrags, wo Sie schon seit Monaten nicht mehr gewesen sind.

Die Projekte könnten zum Beispiel lauten:

  • Hausbau
  • Weltreise
  • Feng Shui
  • Diät
  • Elektrosmog
  • Usw.

Außerdem bestimmen Sie noch eine Ecke für die Mußelektüre.

Jetzt kann es los gehen:

Blättern Sie zügig jede Lektüre durch. Lesen Sie dabei lediglich die Überschriften. War es der Artikel, der Sie interessierte? Ist das Thema für Sie noch relevant? Wird ein Bereich  behandelt, mit dem Sie sich schon lange mal beschäftigen wollten und jetzt fällt es Ihnen wieder ein, da war noch was? Stopp! Falls ja, überlegen Sie genau: werden Sie in den nächsten vier Wochen in diesem Fall aktiv? Fangen Sie zum Beispiel das neue Hobby an, worüber in diesem sicherlich sehr interessanten Artikel berichtet wird? Wenn dem so ist, reißen Sie ihn  raus und werfen die restliche Zeitung ins Altpapier. Ist das jedoch ein Traumziel von Ihnen, das sie irgendwann einmal anpeilen wollen, da Ihnen gerade ohnehin die dafür nötige Zeit oder das Geld fehlt? Dann überwinden Sie sich und werfen Sie diesen Artikel weg. Wenn das Thema in Ihrem Leben wichtig wird, seien Sie sich gewiss, Sie bekommen an jeder Ecke Dutzende von Informationen dazu. Warum? Weil Sie Ihren Fokus darauf gerichtet haben und somit alle dafür wichtigen Fakten und Menschen sichtbar werden. Alle, die Kinder haben oder verheiratet sind, wissen, was ich meine. Steht die Geburt des Kindes bevor, sind die Straßen voll von Schwangeren. Man meint, die Geburtenrate explodiere, denn vorher hat man diese Frauen nicht wahr genommen. Natürlich waren sie genauso existent, Sie hatten nur Ihren Fokus auf andere Dinge gerichtet. Dasselbe ist es bei der bevorstehenden Hochzeit. Plötzlich stolpert man in der Tageszeitung über Anzeigen von Alleinunterhaltern, sieht Brautmoden-Geschäfte und entdeckt Artikel über die richtige  Planung des schönsten Tages im Leben.

Diese zwei Beispiele stehen stellvertretend für jeden anderen Bereich, der für Sie von großer Bedeutung ist. Sie bekommen hierzu zur gegebenen Zeit alle wichtigen Informationen. Überwinden Sie sich deshalb und werfen Sie weg, was derzeit nicht wichtig für Sie ist. Geben Sie Ihrem schlechten Gewissen keine Chance Macht über Sie zu ergreifen, weil Punkt C Ihrer To-Do-Liste im Bereich „Persönliches Fortkommen“ schon seit Monaten unbearbeitet liegt. Wenn das Thema oberste Priorität für Sie hätte, würde es nicht liegen bleiben. Verschwenden Sie also keinen weiteren, belastenden Gedanken daran.

Machen Sie das jetzt und kommen danach zu diesem Text zurück. Verkneifen Sie sich das Weiterlesen und überhören Sie den Schweinehund, der Ihnen zuflüstert, „Der Stapel liegt schon so lange da, da kommt es auf ein paar Wochen nicht an, du weißt doch jetzt wie es theoretisch funktioniert, das machen wir ein anderes Mal.“

pultDer erste Schritt von der Informationsgeisel zum Herrn des Wissens zu werden, ist Ihnen gelungen. Ist das nicht ein befreiender Anblick bei dem großen Berg von Altpapier und dem kleinen Häufchen Informations-Essenz?  Dies verschwindet mit Schritt zwei. Hier kommt Pultordner mit 31 Registern zum Einsatz.

Jedes der Fächer steht für einen Tag im Monat. Hier sortieren Sie alle Briefe, Dokumente, Schriftlichen Dinge und auch Artikel und Ausdrucke ein, die eine Aktion mit sich bringen sollen. Sortieren Sie dort entsprechend ihrer Wichtigkeit in das jeweilige Fach. Wollen Sie es gleich morgen erledigen, nehmen Sie das entsprechende Fach mit dem richtigen Datum.

Ist zum Beispiel eine Information über einen neuen Aktien-Fond dabei und Sie wollten sich in der nächsten Woche um eine neue Geldanlage kümmern, sortieren Sie das Papier in das entsprechende Datum ein. Genauso ist es mit dem Artikel über das neue Hobby. Es ist Ihnen so wichtig, dass Sie sich bis zum Ende des Monats um einen Verein kümmern wollten, wo Sie dem nachgehen können? Gut, so ordnen Sie es also hinten bei Nummer 30 oder 31 ein.  Sie erreichen den Versicherungsmakler nicht? Legen Sie seine Karte in das Registerfach für den nächsten Tag. Wenn Sie jeden Tag in das entsprechende Kalenderfach schauen, vergessen sie durch diese „Wiedervorlage“ solche Dinge im Alltagstrubel nicht und die Informationen der Alltagsentscheidungen sind organisiert.

Übrig bleiben jetzt die restlichen Projektmappen mit Artikel und Internetausdrucke zu Ihren aktuellen Projekten und Ihre Muße-Lektüre.  Diesen Stapel legen Sie auf den Wohnzimmertisch oder in Reichweite Ihres Lieblings-Entspannungsplatzes in Reichweite. Bevor Sie sich abends mal wieder mit einem zweitklassigen Fernsehfilm berieseln lassen, lesen Sie diese Artikel. Wenn Sie nicht innerhalb einer Woche dazu gekommen sind, werfen Sie sie weg! Denn in dieser Woche kommen wieder viele interessante Artikel und in der nächsten wieder und wieder und wieder. Der Teufelskreis geht von neuem los.

Jetzt sind nur noch die Informationen übrig, die in den jeweiligen Projektmappen liegen und für Ihre persönliche Wissensdatenbank wichtig sind. Diese verarbeiten Sie in einem Mind-Map.